6. Goidhaibalfest

Die Karmeliten Brauerei führt die alte Tradition fort.

 

Jedes Jahr öffnete sie ihre Sudkessel und feierte wieder ein Brauereifest. In Anlehnung an den Kosenamen „Goidhaibal“ ihrer Bierspezialität Kloster Gold heißt das Brauereifest entsprechend.

 


Ein Sonnenschirm für Kalifornien

Ronald Morgan aus Los Angeles ist ein großer Fan vom „Goidhaibal“-Fest


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Mit nur einem einzigen Schlag gelang Bürgermeister Hans Lohmeier der Fassanstich, ohne einen Tropfen Bier zu verspritzen.

Die Karmeliten-Brauerei öffnete an Christi Himmelfahrt die Türen zum Bierzelt, um ein zünftiges Brauereifest zu feiern. Dass gleichzeitig Petrus manchmal die Himmelsschleuse öffnete, störte den einzelnen Besucher eigentlich nicht, so lange es nicht in seine Mass regnete. Das 6. „Goidhaibalfest“ war also gut besucht.

 

Schon am Abend zuvor war gute Stimmung beim Konzert der „Schürzenjäger“ angesagt. Am Vatertag selber wurde in diesem Jahr mit einem Weißwurst-Frühstück zu den Klängen der Stadtkapelle gestartet. Um 12 Uhr wurde zunächst mit dem Fassanstich offiziell eröffnet und für die Besucher öffnete sich der technische Bereich im laufenden Betrieb. Bürgermeister Hans Lohmeier schaffte einen neuen Rekord und konnte erstmalig das Holz-Fass Karmeliten Gold mit einem Schlag bezwingen, ohne dabei einen Tropfen zu vergießen. Wer weiß, ob er da nicht heimlich trainiert hat? Diese Leistung wird wohl nicht mehr zu unterbieten sein!

 

Bürgermeisterin Maria Stelzl hatte den Bieranstich an Hans Lohmeier abgetreten. „Ich rede und er soll die Arbeit machen“, erklärte die Bürgermeisterin humorvoll im Wissen um die eigene Kunst. Brauerei-Geschäftsführer Christoph Kämpf begrüßte Gäste aus dem Stadtrat. Mit dabei auch Frater Josef vom Karmelitenkloster, der schon im Vorjahr vollmundig verkündet hatte, sich um das Wetter zu kümmern. Irgendetwas ist da heuer wohl schief gelaufen.

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Einer der größten Fans der Karmeliten-Brauerei ist Ronald Morgan, der extra aus Los Angeles zum „Goidhaibal-Fest“ kam.

Ein ganz besonderer Fan vom „Goidhaibal“ war eigens aus Los Angeles nach Straubing gereist. Der 49-jährige Ronald Morgan lebte in seiner Kindheit in Straubing, bevor die Familie nach Amerika auswanderte. Und irgendwann kam er mit dem Festbier der Karmeliten-Brauerei zusammen. Nun kommt er ab und zu zum Gäubodenvolksfest und am Donnerstag erstmalig zum Brauereifest. Elf Stunden brauchte die Lufthansamaschine. Eingeladen hat ihn Christoph Kämpf. Ronald Morgan arbeitet für den Zoll in Los Angeles, schon seit 1985. Und er hat sich die Arbeit auf dem Laptop mit nach Straubing gebracht. Selbst an Christi Himmelfahrt wurde ab 17 Uhr gearbeitet. Aber die Routine erlaubt vorher schon mal ein oder gar zwei Mass vom Karmeliten Gold. Eine Woche war er in Straubing mit Freunden unterwegs. „Aber nur in Karmeliten-Wirtshäusern“, versichert er. Über Umwege hat er sich zehn Kästen der Brauerei nach Los Angeles geholt. Das Meiste davon habe er selber konsumiert, bekennt der sympathische Straubing-Amerikaner. Aber auch seine amerikanischen Freunde waren von dem niederbayerischen Bier begeistert, erzählt er. Nun aber soll zu seinem 50. Geburtstag eine ganz besondere Überraschung aus Straubing folgen. Ein Brauerei-Sonnenschirm für Kalifornien. Er hofft, dass das gute Stück am 5. Juli zu seinem Geburtstag in seinem privaten Biergarten in Los Angeles wohligen Schatten spendet, wenn er zu seinem „Goidhaibal“ greift. Zum Gäubodenvolksfest 2015 kommt Ronald Morgan wieder nach Straubing.

 

Für die Unterhaltung der Kinder am Fest sorgte der Stadtjugendring und für Kaffee und Kuchen die Straubinger Altstadtfreunde. -wil-