Wir nehmen Jugendschutz ernst

Als Karmeliten Brauerei nehmen wir unsere Verantwortung für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und freiwilligen Selbstverpflichtungen der Branche für die Bewerbung alkoholhaltiger Getränkeinsbesondere mit Blick auf den sachgerechten Schutz von Kindern und Jugendlichen sehr ernst.

Bitte bestätigen Sie deshalb vor Betreten unserer Webseite, dass Sie mindestens 16 Jahre alt sind.

Die energieautarke Brauerei

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Karmeliten Brauerei Straubing

Verantwortung für die Zukunft

Wir haben nur eine Erde. Die Ressourcenverschwendungen unserer Zeit zeigen jedoch, die Menschheit verbraucht 1,3 Erden. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Unabhängig von der Haltung jedes Einzelnen im Umgang mit der Schöpfung kommt vor allem den produzierenden Unternehmen ein großes Maß an Verantwortung zu.

Wer wie wir, als Karmeliten Brauerei, auf eine über sechs Jahrhunderte alte Tradition des Bierbrauens zurückblicken kann, sieht sich gegenüber künftigen Generationen in besonderer Verpflichtung. Schon früher war es unseren klösterlichen Vorfahren eine heilige Pflicht, das Leben und Wirtschaften in einen harmonischen Einklang mit der Natur zu bringen.

Bei uns in der Karmeliten Brauerei erfolgt das Brauen nach handwerklichen Grundlagen: das Malz einmaischen, die Maische läutern, die so entstandene Würze mit Hopfen aufkochen, abkühlen, gären und je nach Biertyp mehrere Wochen lagern - alles nach dem bayerischen Reinheitsgebot.

Doch der Prozess verbrauchte bisher enorm viel Energie. Daher machten wir uns Gedanken darüber, was man einsparen kann. So haben wir die Brauerei der Zukunft entwickelt, mit alter Tradition und neuer Innovation.

Zitat

Als regionale, mittelständische Brauerei werden wir allein nicht die Welt retten. Aber wir können alles, was uns möglich ist, dazu beitragen. Denn auch künftige Generationen sollen Freude am Genuss unserer Biere und an einer intakten Umwelt haben.

CHRISTOPH KÄMPF

Die Idee

Energieautarke Brauerei

Die Wahrnehmung von Verantwortung für eine sichere Zukunft erfordert sorgsame Achtsamkeit in den Verhaltensweisen unternehmerischen Wirtschaftens. Um die ethisch-moralischen Grundsätze der klösterlichen Vorfahren zu leben, zu denen auch der schonende Umgang mit den natürlichen Ressourcen und die ökologische Verantwortung zählen, entwickelte die Karmeliten Brauerei zusammen mit ihren technologischen Partnern das Konzept der energieautarken Brauerei als zukunftsweisendes Modell der Brauerei des 21. Jahrhunderts.

Lösung

Wie unser Konzept funktioniert

Wir nutzen die Energien, die auf unserem Grundstück vorhanden sind, vollständig und möglichst oft.

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Ergebnis

So sparen wir 99,6 % unseres CO₂ Footprints ein und verbinden den Genuss ausgezeichneter Bierspezialitäten mit dem Vergnügen, mit jedem Schluck auch zur Schonung unserer Umwelt beizutragen. In Bierkisten ausgedrückt: Mit dem gleichen CO₂-Ausstoß, den andere Brauereien für die Herstellung von 1 Kiste Bier erzeugen, schaffen wir ganze 200 Kisten Bier.

Ohne fossile Energieträger

Wie funktioniert eine Brauerei ohne fossile Brennstoffe?

Beim Bierbrauen müssen großen Volumen erhitzt, gekocht und wieder abgekühlt werden. Ein sehr energieintensiver Prozess, der meist mit fossilen Brennstoffen bewerkstelligt wird.

Doch fossile Energie ist endlich und wird in Zukunft immer teurer. Effizientere Anlagen sparen zwar Energiekosten ein, schränken aber auch die Biervielfalt ein, weil traditionelle Sud- und Gärverfahren nicht mehr möglich sind.

In der Karmeliten Brauerei wird die geforderte Achtsamkeit mit der benötigten technologischen Freiheit verknüpft: Die energieoptimierte Brauanlage arbeitet mit "Intelligenten Energiespeichern" und Verteilsystemen aus erneuerbaren Energien und Energierückgewinnung.

Das Ergebnis ist eine Brauanlage, die keine fossilen Energieträger benötigt und auf lange Sicht berechenbare Energiekosten hat. Zudem bleibt uns die Freiheit, die gewünschte Rezeptur unabhängig von der Energieversorgung zu brauen.

Energieeffizienz im Kaskaden-Sudhaus

Der Einbau des neuen kaskadenförmigen Sudhauses war der erste Schritt auf dem Weg zur "Energieautarken Brauerei". Durch die stufenartige Anordnung der Kessel wird Pumpenenergie gespart und Maische durch natürliches Gefälle gefördert.

Zudem wurde die Größe der Chargen bzw. Sude verringert: Durch die größere Anzahl an Suden pro Tag entstand mehr Flexibilität und der Wärmeenergieverbrauch im Vergleich zum alten Sudhaus sank um über 30 %, die elektrische Energie reduzierte sich um ca. 10 %. Gleichzeitig steig die Ausbeute von Bierwürze um etwa 3 %.

Die Energierückgewinnung wurde durch einen Pfannendunstkondensator umgesetzt, welcher die Energie beim Kochvorgang der Bierwürze in andere Teilprozesse überführt. So kann Primärenergie eingespart werden.

Das Gesamtkonzept, das gemeinsam mit der Ziemann Holvrieka GmbH und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf erarbeitet wurde, gewann 2013 sogar den "Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk". Im Jahr 2015 kam der Preis für ein energieeffizientes Sudhaus dazu, verliehen durch die Deutsche Energieagentur.

Das Prinzip ist nicht neu. Im Kloster wurde bereits so gebraut, und wir haben es heute wieder aufgegriffen.

Regeneratives Heizen mit der Mikrogasturbine

Durch den Einbau einer Mikrogasturbine ist die Karmeliten Brauerei in der Lage, sich zeitgleich mit Strom und Wärme selbst zu versorgen. Dieses kompakte Stromversorgungsystem wurde 2016 installiert.

Ein flexibler Betrieb mit Erdgas, Biogas oder einer Mischung daraus ermöglicht das Kappen von Leistungsspitzen und entlastet damit das Stromnetz.

Mit der Mikrogasturbine konnte unsere CO₂-Emissionen um rund 143 Tonnen reduziert werden. Zusätzlich werden 75 % des Stromverbrauchs durch den Eigenstrom abgedeckt und rund die Hälfte der Wärmeversorgung kann durch die Turbine bereitgestellt werden.

Naturkälte dank Ice Age

Lange Zeit kühlten Brauereien ausschließlich mit Natureis – erst die Erfindung der heutigen konventionellen Kältemaschine setzte dieser Tradition ein Ende. Wir verbinden dieses historische Verfahren mit modernster Technologie, um die regenerative Kälteversorgung sicherzustellen.

Herzstück dieses Verfahrens ist die Speicherung von Naturkälte in Form von technischen erzeugtem Schnee durch die IceAge Schneilanze. Etwa ein halber Kubikmeter Schnee hat das Potenzial, um einen Hektoliter Bier während des Brauprozesses zu kühlen – das entspricht etwa 10 Kisten Bier. Durch den thermodynamischen Effekt der "Schmelzwärme" kühlen die produzierten Eiskristalle ein spezielles Glykol-Wassergemisch, das als Kälteträger in der Brauerei fungiert. Im Vergleich zu gewöhnlichen Brauereikälteanlagen hat diese Form der Kälteversorgung eine über 50-fach höhere Effizienz.

Die eingesetzte Absorptionskältemaschine ist in der Lage, durch Entzug von Prozesswärme (Abwärme), Teile der erforderlichen Prozesskälte zu erzeugen. Durch Kopplung mit der Mikrogasturbine, welche etwa 200.000 kWh Abgaswärme pro Jahr zur Verfügung stellt, können davon etwa 70 % in Kälte umgewandelt werden.

Energie aus Abwasser

Die Mehrfachnutzung von Energien, genauso wie die Nutzung des Abwassers, war von Anfang an ein Teil des Konzepts einer Energieautarken Brauerei. Mithilfe einer neuen, erstmals in der deutschen mittelständischen Brau-Getränkeindustrie zum Einsatz kommenden, patentierten vollbiologischen Abwasseraufbereitungstechnologie wird dieses Konzept vervollständigt.

Die Carrier-basierten Reaktortechnologien für die aeroben und anaeroben Prozesse wurden von den Partnern Aquana/Aqwise entwickelt. Das so erzeugte Biogas kann über die duel-fähige Mikrogasturbine direkt wieder im Produktionsbetrieb verwendet werden.

Die Biogasanlage zeigt, dass auch im mittelständischen Bereich die anaerobe Abwasserreinigung wirtschaftlich und technisch machbar ist.

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Die Meilensteine

Der Weg zur energieautarken Brauerei

Einbau des neuen Kaskaden-Sudhauses

Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk

2013

Zuwendungsbescheid aus dem Umwelt-Innovationsprogramm (UIP)

2015

Fertigstellung der Kältemaschine, samt Raumkühlung im Lagerkeller und Hopfenlager, sowie weiterer Kältetechnik: Gärkeller mit Tankkühlung, Würzekühler im Sudhaus, Absorptionskälte, Eisspeicher, sowie ICE AGE® Naturkälte-Anlage

 

2016

Auszeichnung durch die Deutsche Energie-Agentur (dena) für das Karmeliten-Kaskaden-Sudhaus

Installation des Datenmonitoringsystems sowie Inbetriebnahme von Mikrogasturbine, Heizwasserkessel und Absorber.

Feierliche Einweihung und Präsentation der Maßnahmen der Öffentlichkeit

2016

Nominierung für den Deutschen Umweltpreis 2017

Auszeichnung mit den Handelsblatt Energy Awards 2017 in der Kategorie Industrie

2017

Installation der Energieampel sowie Nominierung für den Bayerischen Energiepreis

Beginn der Planungen für die Biogasanlage

2018

Beginn der Installation neuer Mikrogasturbinen

2019

Versorgung mit 100% Ökostrom aus der Donau

2020

Inbetriebnahme der Biogasanlage

2021

Feierlicher Festakt zum Abschluss des Weges zur Energieautarken Brauerei

2022

Was wir bereits eingespart haben

Mit den bisher umgesetzten Maßnahmen konnten über 40% der ursprünglichen Kohlenstoffdioxid- eingespart werden. Diese Einsparung von etwa 60 % Erdgas-Äquivalent führt zu einer Reduktion von 280 t CO2 pro Jahr. Dies entspricht etwa 22.400 Bäumen, welche gepflanzt werden müssten, um diese CO2-Fracht aufzunehmen.

Die Aussichten

Ein Blick in die Zukunft

In Zukunft werden Konsumenten immer mehr auf die ganzheitliche Verantwortung von Unternehmen gegenüber der Gesellschaft und Umwelt achten. Insbesondere welchen Einfluss deren Handlungsweisen und Herstellungsprozesse ihrer Produkte auf die Lebensqualität nehmen, damit Konsumentenzufriedenheit zu Konsumentenwohlbefinden wird.

Mit unserem umfassenden Maßnahmenmeilenstein zur energieautarken Brauerei und den damit verbundenen hohen Investitionen setzen wir unseren Weg der ganzheitlichen Wirtschaftsethik fort, was nicht zuletzt auch Mut, Kraft und Geduld erfordert. Wir sind davon überzeugt, dass Unternehmen, die die ökologischen und sozialen Prinzipien der Achtsamkeit in ihr Geschäftsmodell integrieren, ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und dadurch das Vertrauen und den Zuspruch der Öffentlichkeit verdienen.

Mit unserem ökologischen Engagement tragen wir auch zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Tierarten bei. Dabei sehen wir als gravierendes Beispiel die Honig- und Wildbiene. Weltweit sterben Jahr für Jahr ganze Stämme der fleißigen Insekten, und die Abstände zwischen den Jahren mit hohen Verlustraten werden immer kürzer. Experten warnen bereits, dass einzelne Bienenarten schon in zehn Jahren ausgestorben sein könnten.

Bienen sind ein gigantischer Wirtschaftsfaktor und die wichtigsten Arbeitskräfte in der Landwirtschaft. Mit ihrer Bestäubungsleistung sorgen sie weltweit für eine Wertschöpfung von etwa 200 Milliarden Euro pro Jahr. Ohne Bienen gäbe es nicht nur keinen Honig, auch Obst und Gemüse würden zu Luxusgütern – die Tiere bestäuben rund 80 Prozent unserer Nutz- und Wildpflanzen. Wenn es nicht gelingt, die Bienenbestände zu halten, und die Insekten aussterben, hätte dies nach Ansicht von Forschern fatale Folgen für den Menschen.

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